T-Racks Mini AmpKleiner, "großer" Vierkanal DSP Amp

200 Watt an 8 Ohm... Es gab Zeiten da hätte man diese Angabe mit Stolz seinen Freunden mitgeteilt. Heute lösen 200 Watt meist nur noch ein müdes Gähnen aus und dienen nicht im Geringsten dazu den Kreis der Kumpel zu imprägnieren.

Wenn man sich jedoch das Kästchen anschaut um das es hier gehen soll, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. In diesem kleinen Kerl mit gerade mal 240 mm × 160 mm × 43 mm (B × H × T) Abmessungen, ist auf engstem Raum geballte Leistung und Rechenpower untergebracht und uns fallen auf Anhieb etliche Möglichkeiten zum Einsatz ein.

2 Weg Stereo, bis zu 4 Weg Mono, 2 Stereo an vorhandenen Lautsprechern plus 2 zwei DSP gesteuerte aktive Subwoofer, 3 Weg mono plus DSP gesteuerter Ausgang für einen aktiven Subwoofer.... da geht was wie man heute so schön sagt.

Unsere kleine Vorstellung soll hier eine kleine Übersicht geben und den Ein oder Anderen auf den Aktiv-Geschmack bringen. Eines ist klar, für gerade mal 160€ wird man kaum eine passive Frequenzweiche bauen die so flexibel einsetzbar ist.

Als ich vor einigen Tagen den t.racks DSP 4x4 Mini Amp bei Thomann entdeckte und es Pico mitteilte, war der sofort Feuer und Flamme und hat sich so ein Teil bestellt um damit seine private Computerecke vernünftig zu Beschallen. Zu dem Thema wird es dann noch einen anderen Bericht geben.

Fangen wir zunächst mal mit den Daten an.



Digitaler Signalprozessor 32 Bit
A/D-D/A-Wandler 24 Bit
Abtastrate 48 kHz
Ausgangsleistung:
8 Ω 4 × 50 W RMS
4 Ω 4 × 60 W RMS

Das kann sich sehen lassen.

Von außen sieht man dem Gerät nicht an was in ihm steckt. Da gibt es vorne 4 Stk.  6,35 mm Klinkeneingänge vergoldet

Hinten ebenfalls 4 Stk. 6,35 mm Klinkeneingänge vergoldet. Diese leiten, für den Fall das man noch eine Endstufe oder aktiven Subwoofer einsetzen will, das DSP gefilterte Signal weiter. Dazu gibt es eine Schraubleiste an die man die passiven Lautsprecher oder Chassis anschließt.

 

Das alles ist in einem Metallgehäuse untergebracht und macht einen sehr soliden Eindruck. Das hört im Inneren des kleinen Kastens nicht auf

Sehr sauber verarbeitet, da gibt es nix zu meckern. Die Bedienungsanleitung ist einfach, aber sauber aufgebaut und so installieren wir dann mal die Software von der beigelegten CD. Nach der Installation fordert einen die Software auf das kleine Kästchen nun mittels USB-Kabel an den Computer zu schließen. Wenn man dann die Software startet, liest diese erst mal das Gerät aus.

 

Rechts oben zeigt nun eine grüne Fläche die auf online steht das alles betriebsbereit ist. Die Software fordert einen nicht auf sich eine neue Version und eine neue Firmware herunter zu laden die es in unserem Fall gab, wie auf der Seite von Thomann zu finden war. Die Updates habe ich dann später nachgeholt. Als erstes sollte man sich im Menü Language die Sprache deutsch einstellen, zumindest mir fällt die Bedienung dann leichter. Schade ist, diese Einstellung bleibt bei Programmschluss nicht erhalten. Außerdem sind etliche Wörter noch nicht übersetzt, das kommt vielleicht noch.

Ansonsten zeigt sich die Software mit einem sehr aufgeräumten Bildschirm der Lautstärkeeinstellung für Ein- und Ausgangskanäle. Hier kann man auch stumm schalten oder die Polung invertieren.

 

 

Die Reiter Gate und Comp überspringe ich jetzt mal, sie sind nicht wirklich für HiFi notwendig. Im Reiter Delay kann man die Laufzeitunterschiede zwischen den Kanälen einstellen. Man kann das auf verschiedene Weise tun in dem man die Einheit umstellt. Ich habe mich für Meter entschieden, weil das für Normalos am einfachsten zu erfassen ist. Der Regelbereich ist in 7 mm Schritten von 0 bis 233 m einstellbar. Auch daran sieht man das dies Gerät nicht in erster Linie für HiFi gemacht wurde.

 

 

Man kommt dann zu Reiter Matrix, bei dessen Aufruf sehr übersichtlich der aktuelle Schaltzustand des Gerätes angezeigt wird. Auch gut gelöst, wenn man auf die türkis-grünen Schaltflächen klickt, landet man sofort im jeweiligen Einstellungsbildschirm dazu. Das ist toll gelöst.

 

Also klicken wir doch mal PEQ im Kanal 1. Die Software springt auf den Reiter OUT1 und man sieht direkt das Herz der Steuerzentrale. Hätte man auf XOVER geklickt, wäre man ebenfalls hier gelandet. Nun kann man wählen ob Hoch- oder Tiefpass eingeschaltet wird, oder beides für einen Bandpass. Es gibt für jeden Kanal 7 PEQs, die man auf grün scharfschaltet und die dann mittels der Regler in der Sektion EQ-Parameter verstellt werden. Man kann auch die Zahlen direkt im PEQ eintragen. Das Diagramm zeigt dann auch sofort die Auswirkungen des Handelns.
Wenn man sich verzettelt hat kann man mit EQ-Reset alles wieder rückgängig machen. Die Box EQ-Bypass schaltet alle Einstellung ab. Wenn man mal eben eine Nahfeldmessung der unbeschalteten Chassis machen möchte ist das sehr brauchbar. Bei PEQ Typ stellt man den Typ der Filterung ein und bei Slope die Weichenart.

 

Bei den PEQ´s kann man die Filterart wählen und bei Hoch- oder Tiefpass die Frequenzweichenart

 

Schön ist auch das man sich die Einstellungen der anderen Kanäle durch auswählen der Tick-Boxen dazu holen kann. Da sieht man sehr übersichtlich wo man gerade gelandet ist.

 

Für den aktiven Kanal kann man sich die Filterwirkung oder die Phase anschauen, was nichts mit der Invertierung der Kanäle zu tun hat.

 

Hier erfährt man dann auch sehr schnell, wenn man mit abstrusen Filtern experimentiert

 

Wenn es allzu schräg wurde, kann man die Einstellungen auf die Werte ab Werk zurücksetzen.

 

Wenn die Filter fertig sind, ist es möglich sich alle Werte im Diagramm anzeigen zu lassen.

 

Jetzt kann man sich alles aufschreiben....... ach quatsch. Durch kopieren der Werte auf die entsprechenden Kanäle erspart man sich weitere aufwendige Einstellarbeit.

 

Schon kann man das erste Setup auch schon auf einen der 30 freien Speicherplätze ablegen.

 

Dann wäre da noch... man hat einem Freund alles sauber eingestellt und möchte verhindern das er einem die Arbeit zunichtemacht und dann weinend um Hilfe bittet ;-)

 

Zum Schluss mal einige Anwendungsbeispiele wie das Gerät zu verwenden ist. Als erstes eine einfache, Stereo Zwei-Weg Kombi.

 

Oder eine Mono Vierweg-Aktivierung, dann braucht man aber schon zwei Geräte um zwei Lautsprecher zu betreiben. Zwei passive Vierwegweichen wären vermutlich trotzdem teurer. An den Bezeichnungen der Kanäle könnt ihr schon erkennen was wir damit vorhaben. Wir wollen versuchen unsere laute HiFi-Box damit zu aktivieren, die hat ja durch die zwei Schwingspulen des Tieftöners quasi vier Wege.

 

Etwas konventioneller geht auch. Passive Zweiwege-Lautsprecher mit durchgeschleiften Signal für aktive Subwoofer.

 

Es ist da vieles denkbar und für erste Versuche sich die Angst vor der Aktivierung zu nehmen ist das eine tolle Lösung. Leider haben die Geräte keinen Ein- Ausschalter, das ist sehr schade und auch ein wenig ärgerlich. Von allein ausschalten, macht es auch nicht, umweltfreundlich ist was anderes. Das muss man dann über eine schaltbare Steckdose regeln.

Thomann bietet auch eine Version ohne Verstärker an. Dann heißt es t.racks DSP 4x4 mini und muss mit einem zusätzlichen Netzteil betrieben werden. Für 85€ kann man da aber nicht wirklich meckern.

Das Anschluss "Problem" lässt sich ganz einfach lösen, entweder so


Audio Adapter 6.35 mm Klinke

oder so


Klinke-Chinch Patchkabel

Beides ist nicht teuer und kann nicht als Ausrede gegen erste, eigene Aktivierungsversuche herhalten.

Letztes noch. Vergangene Woche hatte Thomann noch genügend Geräte, aktuell steht da 10 - 13 Wochen Lieferzeit. Könnte sein das dies Gerät bald kein Geheimtipp mehr ist. Die Software gibt es im Moment nur für Windows. Zum spielen kann man sich die Software herunterladen und im Demo-Mode betreiben.