BMS 4590 und StereoLab SL250
Der Beginn unserer großen Hornserie,
klassische Horn/Treiber-Kombination mit BMS Koax-Treiber und StereoLab SL250 Horn
Bei 3-Wege-Hornkombinationen mit getrennten Hörnern für den Mittel- und Hochtonbereich gibt es ein grundlegendes Problem: für eine gleiche Laufzeit muss das Hochtonhorn weit nach hinten verschoben werden, so dass die Schwingspulen von Mittel- und Hochtontreiber näherungsweise in einer Ebene liegen. Dann "sieht" das Hochtonhorn aber den Trichter des Mitteltonhorns und ggf. den Deckel des Tieftongehäuses, was zu unerwünschten Reflexionen führt. Wenn man das Hochtonhorn NICHT nach hinten verschiebt (wie z.B. beim Klipschorn), dann bedeutet der Wegunterschied der Schwingspulenzentren von ca. 55 cm bei der Trennfrequenz von 4500 Hz, dass ein 4.5 kHz Sinussignal vom Hochtöner mehr als 7 Wellenzüge vorher ankommt als das Signal des Mitteltöners. Dadurch ergeben sich im Übernahmebereich störende Kammfiltereffekte, das Klangbild wird rau.
Dem Klipschorn wird nachgesagt, dass es vor allem für Rock und Jazz geeignet ist, aber nicht z.B. für Klassik. Grund solle der "Hornklang" sein. Da wir schon einmal ein originales Klipschorn mit einer digitalen Frequenzweiche aktiviert haben können wir das dementieren: wenn man die unterschiedlichen Laufzeiten der Chassis korrigiert klingt das Klipschorn "lammfromm" und kann auch Klassik hervorragend wiedergeben -> das Problem ist nicht der "Hornklang" sondern die unterschiedlichen Laufzeiten.
Dieses Problem kann man umgehen, indem man entweder einen sehr breitbandigen Mittel-/Hochtöner einsetzt (wie z.B. das D.A.S. ND-8) oder einen koaxialen Horntreiber wie den BMS 4590. Seit der vor fast 20 Jahren auf den Markt kam wurde er bereits in vielen DIY-Projekten eingesetzt. In einem ersten Durchgang haben wir ihn mit einem StereoLab SL250 kombiniert (Außendurchmesser 445 mm, Tiefe 300 mm), werden ihn in den nächsten Wochen aber auch noch mit anderen Hörner kombinieren.
Da wir für die TwoBar nach einer optimalen Lösung für den Frequenzbereich > 500 Hz gesucht haben musste die BMS/StereoLab-Kombi in unserer Folterkammer zeigen was sie draufhat. Neben den üblichen Messungen haben wir diesmal auch farbige Rundstrahldiagramme gemacht und haben die Ergebnisse mit denen der JBL 2446H/2385A-Kombi verglichen. Darüber hinaus wurde der BMS 4590 in 8 verschiedenen Hörner gemessen um zu ergründen wie ein und derselbe Treiber in verschiedenen Hornkonturen und Größen verhält. Freut euch auf eine spannende Reise durch die Mittelton-Hornwelt.
Kommentare
Uli Brüggemann hat übrigens vor ein paar Jahren zusammen mit Abacus auch einen Aktivlautsprecher mit BMS-Koax im Jabo-Horn und 2x 220mm Bässen gebaut. Klingt sehr gut, mir gefiel die Variante mit Acourate Frequenzweiche am besten.
Viele Grüße
Jezza
Theo
Theo
Der BMS-Koax ist unserer Erfahrung heraus nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Wir hatten auch schon welche bei denen der Hochtöner grausig klang. Daher haben wir uns solange nicht drum gekümmert und nur mit dem Mitteltöner 4591 gearbeitet. Das Paar das wir hier zum Messen verwendet haben scheint allerdings ganz in Ordnung zu sein.
Theo
Übrigens hatte er den Koax auch an Deinem Monsterhorn
Theo
Gruß Pico
Theo