Chassis-Datenblatt © www.hifi-selbstbau.de
So werden Lautsprecherchassis von HiFi-Selbstbau gemessen
Hersteller: AUDAX Typ: HP210Z0, 8 Ohm Datenblatt des Herstellers

Foto des Chassis
 

Membranfläche: Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Plugdurchmesser:
-> Membranfläche Sd:
180 mm
154 mm
0 mm
219.0 cm²
TSP aus Messung
mit Zusatzmasse
(Mittelwert und Streuung
von 4 Chassis, Anregung -12 dB):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Mechanische Güte Qms
Elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Effektive bewegte Masse Mms
Äquiv. Luftvolumen Vas
Kraftfaktor BL
Wirkungsgrad Eta (1m, Halbraum)
37.45 Hz (+/-1.5%)
5.46 Ohm (+/-1.1%)
2.189 (+/-4.1%)
0.384 (+/-4.1%)
0.327 (+/-4.1%)
20.16 gr (+/-5.1%)
61.02 dm³ (+/-4.7%)
8.21 N/A (+/-0.7%)
92.79 dB (+/-0.39)

Pseudorauschen > 200 Hz (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)


Sprungantwort (Chassis 1, 20 cm, 0°)

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm, 0°)

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm, 0°)


Klirrfaktor bei 85 bis 100dB/1m (Halbraum)


Kompletter Datensatz beider Chassis (Impedanz, Lp, Lw und Bündelungsmaß im OCT-Format, Klirrfaktor und komplexer Frequenzgang als TXT-Datei, ZIP, 55 kB)
Hinweis: Beide Chassis sind neu!

Unsere Meinung:
  • Der äußere Eindruck:
    Der AUDAX HP210Z0 sieht etwas nach Plastik aus - und das zu Recht. So ist nicht nur der Korb komplett aus Kunststoff, sondern auch die Membran. Und zwar aus einem ganz besonderen Kunststoff, der auf den Namen HDA (= High Definition Aerogel) hört.
    Nimmt man das Chassis in die Hand wundert man sich - es fehlt die erwartete Masse. Auch der Magnet ist kein Schwergewicht. Allerdings nicht weil er aus Neodym besteht, sondern weil er nicht besonders groß ist. Dank der nur 30 mm großen, dafür aber 4-lagigen Schwingspule ist der Antrieb mit einem BL-Wert von 8.21 N/A für einen 86 mm durchmessenden Magneten ganz beachtlich.
     


    Die Verpackung ist AUDAX-typisch robust, 4 Plastikteile halten den Abstand zum Karton und vermeiden so, dass die Gummisicke eingedrückt wird.

  • Die TSP:
    Eine Resonanzfrequenz von 37.5 Hz in Verbindung mit einer Gesamtgüte von knapp 0.33 lässt keine Tiefbassorgien erwarten. Die relativ geringe Membranmasse von gut 20 gr lässt auf eine relativ weiche Einspannung schließen. Dies widerum führt zu einem relativ hohen Äquivalentvolumen. In Verbindung mit dem relativ geringen Gleichstromwiderstand von knapp 5.5 Ohm ergibt sich ein recht hoher Spannungswirkungsgrad von knapp 93 dB/2.83V/m. An einem Watt wären es "nur" gut 91 dB/W/m.

    Die mechanischen Verluste sind relativ hoch, da der Schwingspulenträger aus Alumnium besteht wodurch die Wirbelstromverluste ansteigen. Apropos ansteigen: die Impedanz zu hohen Frequenzen hin steigt stark an. Die 4-lagige Schwingspule und das Fehlen eines Kurzschlußrings machen sich hier bemerkbar.
    Der gemessene Impedanzverlauf kann durch die idealisierten Elemente nicht perfekt angenähert werden. So wird z.B. das Impedanzmaximum nicht ganz getroffen. Dies ist ein Hinweis auf frequenzabhängige Elemente (z. B. Wirbelstromverluste).
    Bei ca. 400 Hz zeigt sich im Impedanzverlauf eine mechanische Resonanz, die nicht bei allen Chassis identisch ausfällt.

  • Der Frequenzgang:
    Der Frequenzgang und das Rundstrahlverhalten sehen bis 1 kHz fast perfekt aus! Der kleine "Durchhänger" bei 400 Hz war schon im Impedanzverlaf zu erkennen. Die Überhöhung bei 150 Hz ist eigentlich keine, denn hier zeigt das Chassis seinen Referenzwirkungsgrad. Darüber fällt der Schalldruckpegel wegen der hohen Induktivität nur ab.
    Bei 2 kHz zeigt sich bei allen Winkeln ein Einbruch von 3-5 dB gefolgt von einer Überhöhung bei knapp 3 kHz - als 2-Wege-Bass ist der HP210Z0 nur dann einsetzbar, wenn die Trennfrequenz deutlich unter 2 kHz liegt - was in Anbetracht des hohen Wirkungsgrades und des damit möglichen hohen Schalldruckpegels nicht gerade einfach sein dürfte.
    In der Puro wurde daher z.B. ein Hochtöner mit Waveguide eingesetzt.
  • Der Klirrfaktor:
    Der "harmonische" K2 fällt über den gesamten Frequenzbereich leicht ab und ist - wie üblich - stark pegelabhängig. Der "unharmonische" K3 ist im mittleren Frequenzbereich kaum pegelabhängig, zeigt aber von 450 bis 950 Hz ein unschönes Hochplateau. Bei hohen Ansprüchen an die Wiedergabe sollte der HP210Z0 daher eher als 3-Wege-Bass eingesetzt werden.
    Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 85 / 90 / 95 / 100 dB beträgt K2 von 50 bis 2 kHz im Mittel 0.44 / 0.81 / 1.51 / 2.90%. Unter gleichen Bedingungen beträgt K3 im Mittel 0.31 / 0.39 / 0.53 / 0.90%. Die Maxima liegen jeweils etwa 58% (K2) bzw. 202% (K3) höher. Beide Chassis verhalten sich fast identisch

HiFi-Selbstbau-Fazit:


Der AUDAX HP210Z0 ist ein relativ einfach gemachter, preiswerter Tief-Mitteltöner. AUDAX hat offenbar am richtigen Ende gespart und dem HP210Z0 zwar einen Kunststoffkorb und einen kleinen Magneten verpasst, dafür aber die gute HDA-Membran spendiert.
Dank der 4-lagigen Schwingspule fällt der Spannungs-Wirkungsgrad mit knapp 93 dB/2.83V/m recht hoch aus. Die hohe Induktivität der Schwingspule sorgt auch für eine "automatische" Kompensation des Baffelsteps.
Für 29.90 € (bzw. 25.50 € bei 4 Stück) ist der HP210Z0 bedingungslos zu empfehlen.

Kombiniert mit einem tief trennbaren Kalottenhochtöner lässt sich ein preiswertes 2-Wege-System mit einem ordentlichem Wirkungsgrad von 89 dB/2.83V/m aufbauen, dass auch frei aufgestellt füllig genug klingt und auch kleinere Verstärker nicht in Bedrängnis bringt. Anbei 2 Boxsim-Projekte mit dem NEWTRONICS HT26 kombiniert mit einem bzw. zwei HP210Z0.

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