Zeitrichtig Teil 2
Zeitrichtig - schon wieder oder immer noch? (Teil 2)
Wir haben seit langem mit mehreren Aktivkonzepten immer wieder die Erfahrung gemacht, dass eine Kompensation des Zeitversatzes bei bestimmten Musikstücken eine positive Wirkung hat und zeitlich "genauer" klingt bzw. rhythmische Strukturen "richtiger" wiedergibt. Bei welcher Art von Aufnahmen man das überhaupt nur hören kann haben wir hier beschrieben.
Gegner der "Zeitrichtigkeit" berufen sich auf die Lehrbuchmeinung und die in vielen Experimenten bestätigte Auffassung, dass eine unschön aussehende Sprungantwort (sichtbarer Zeitversatz zwischen Hoch-, Mittel- und Tieftöner) bis zu einem gewissen Grad nicht hörbar ist. Sollte doch ein Unterschied hörbar sein so wäre nach Meinung der Skeptiker dieser wohl eher darauf zurück zu führen, dass der Frequenzgang und das Rundstrahlverhalten nicht identisch wären.
Um den Grad der Hörbarkeit zu präzisieren haben wir einen virtuellen 3-Wege-Lautsprecher mit idealen Punktquellen im reflexionsfreien Raum aufgebaut und NUR die Filterfunktion bei weitestgehend gleichem Summenfrequenzgang variiert. Wenn man sich das Summensignal über eine gute Soundkarte und einen guten Kopfhörer anhört sollte NUR der Einfluss der "Zeitunrichtigkeit" hörbar sein.
- Im 1. Teil des Artikels (öffentlich) wird das generelle Vorgehen beschrieben und man kann sich in das Thema "einhören" (s.o.)
- Im 2. Teil des Artikels (Abonnenten) wird das Ausgangssignal für zahlreiche Filterfunktionen ermittelt und kann gegen das direkte Ausgangssignal gehört werden
Aus diesen und anderen Überlegungen ergibt sich ein relativ schmaler Korridor von sinnvollen Realisierungen für die akustische Filtersteilheit von passiven und aktiven Frequenzweichen. Mit der empfohlenen HiFi-Selbstbau-Strategie ergibt sich ein optimaler Kompromiss zwischen Belastbarkeit, Klirrfaktor und Rundstrahlverhalten, dessen "Zeitunrichtigkeit" auch bei kritischen Signalen nicht hörbar ist.