Impedanzmessungen:
Während der DR45N allein nur 2 Impedanzspitzen bei 900 Hz und 2 kHz zeigt sieht man bei der Kombination mit dem AD 25 H und dem M300 zahlreiche Impedanzmaxima unter 2 kHz, z.B. bei 350, 600, 800, 1000 und 1300 Hz.
Im Folgenden wurden auf unserer Drehvorrichtung Schalldruckmessungen in horizontaler und vertikaler Richtung mit JustOct (0/15/30/45/60/75°) durchgeführt:
Schalldruckmessungen unter Winkeln:
Normalerweise nehmen wir als "Drehpunkt" immer die Mitte des Hornmundes - aber bei der VISATON Monitor 890 Mk III ist ja der (Super-) Hochtöner nach hinten versetzt um die SchallEntstehungsOrte (kurz: SEO) anzugleichen. Daher haben wir hier zusätzlich auch das horizontale und vertikale Rundstrahlverhalten mit Drehachse um die Vorderkante des Hochtöners gemessen (mehr Versatz nach hinten ließ unsere Drehvorrichtung leider nicht zu). Diese Ergebnisse sind an dem kleineren Messabstand zur Vorderkante zu erkennen ("nur" 112 cm statt 139 cm, s. Legende), da das Mikrofon bei beiden Messung an derselben Stelle war.
Zunächst die Ergebnisse in horizontaler Richtung bei Drehung um den Hornmund (Messabstand 139cm):
Und nun die Ergebnisse in horizontaler Richtung bei Drehung um den hinteren Punkt (Messabstand 112 cm):
Der Frequenzgang auf Achse sieht bei beiden Drehpunkten zwischen 600 Hz und 9 kHz recht linear aus - bis auf den 6 dB tiefen Einbruch um 2.7 kHz. Der Mittelwert beträgt 101.49 dB (112 cm) bzw. 101.66 dB (139 cm), die Standardabweichung +/- 2.16 dB bzw. +/- 2.53 dB.
Auffällig ist das "Aufbäumen" des Frequenzgangs um 350 Hz (s.a. Impedanzverlauf): hier ist die Lauflänge von der Membran des DR45N (ca. 20 mm) über den Adapter AD 25 H (+ 70 mm) bis zum Hornmund (+ 385 mm) ca. 475 mm, das entspricht ziemlich genau der halben Wellenlänge bei 350 Hz (= 490 mm) - eine am Hornmund zurückreflektierte Schallwelle würde sich konstruktiv addieren . . .
Unter verschiedenen horizontalen Winkeln sieht der Bereich zwischen 600 und 1500 Hz bei Drehung um den hinteren Punkt (Messabstand zum Hornmund nur 112 cm) ausgewogener aus und ähnelt in dem Bereich mehr dem Constant-Directivity-Verhalten.
Zwischen 3 und 8 kHz ist der Verlauf unter 30° fast identisch mit dem Frequenzgang auf Achse, während der Frequenzgang unter 15° in dem Bereich um bis zu 8 dB einbricht. Wie schon bei den anderen Smith-Hörnern beobachtet ist der Frequenzgang in Richtung der "Finnen" (hier also 0°, +/- 30° und +/- 60°) größer als in Richtung der "Zwischenräume" (hier also +/-15°, +/- 45° und +/- 75°).
Und nun dasselbe in vertikaler Richtung (Messabstand oben 139 cm / unten 112 cm):
Unter verschiedenen vertikalen Winkeln sieht der Bereich zwischen 600 und 1500 Hz bei Drehung um den hinteren Punkt (Messabstand zum Hornmund nur 112 cm) ausgewogener aus und ähnelt mehr dem Constant-Directivity-Verhalten.
Bis 3 kHz ist die Abstrahlung in vertikaler Richtung sehr breit und bricht darüber stark ein: oberhalb von 5 kHz ist der Schalldruckpegel bei allen Winkeln um mindestens 10 dB gegenüber Achse abgefallen (bei 15° nur 2 dB).
Aus den Frequenzgängen unter Winkeln lässt sich der winkelgewichtete Schalldruck und der Bündelungsgrad berechnen (Messabstand oben 139 cm / unten 112 cm):
Beim winkelgewichteten Schalldruck (linke Diagramme) ist im Bereich von 600 bis 1500 Hz beim hinteren Drehpunkt (unteres Diagramm) wieder ein gleichmäßigeres, weniger welliges Verhalten erkennbar - vor allem vertikal. Das gilt auch für den Bündelungsgrad (rechte Diagramme), dort sogar auch zwischen 5 und 9 kHz. Die Frequenzen, bei denen die Welligkeiten auftreten kennen wir bereits aus der Impedanzmessung . . .
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